Das Zusatzmittel verbessert die Leistung von Trockenmörtel. Das redispergierbare Latexpulver wird nach dem Sprühtrocknen aus einer speziellen Polymeremulsion hergestellt. Das getrocknete Latexpulver besteht aus mehreren kugelförmigen Partikeln von 80–100 mm Größe. Diese Partikel sind wasserlöslich und bilden eine stabile Dispersion, die etwas größer ist als die ursprünglichen Emulsionspartikel, die nach Dehydratation und Trocknung einen Film bilden.
Durch verschiedene Modifizierungsmaßnahmen erhält das redispergierbare Latexpulver unterschiedliche Eigenschaften wie Wasserbeständigkeit, Alkalibeständigkeit, Witterungsbeständigkeit und Flexibilität. In Mörtel verwendetes Latexpulver kann die Schlagfestigkeit, Haltbarkeit, Verschleißfestigkeit, einfache Konstruktion, Bindungsstärke und Kohäsion, Witterungsbeständigkeit, Frost-Tau-Beständigkeit, Wasserabweisung sowie Biegefestigkeit und Biegezugfestigkeit des Mörtels verbessern. Sobald das mit Latexpulver versetzte zementbasierte Material mit Wasser in Kontakt kommt, beginnt die Hydratationsreaktion. Die Calciumhydroxidlösung erreicht schnell die Sättigung und Kristalle werden abgeschieden. Gleichzeitig bilden sich Ettringitkristalle und Calciumsilikathydratgele. Die festen Partikel lagern sich auf dem Gel und den unhydratisierten Zementpartikeln ab. Mit fortschreitender Hydratationsreaktion nehmen die Hydratationsprodukte zu und die Polymerpartikel sammeln sich nach und nach in den Kapillarporen und bilden eine dicht gepackte Schicht auf der Oberfläche des Gels und auf den unhydratisierten Zementpartikeln. Die aggregierten Polymerpartikel füllen nach und nach die Poren.
Redispergierbares Latexpulver kann die Eigenschaften von Mörtel wie Biegefestigkeit und Haftfestigkeit verbessern, da es einen Polymerfilm auf der Oberfläche der Mörtelpartikel bildet. Die Oberfläche des Films weist Poren auf, die mit Mörtel gefüllt sind, wodurch die Spannungskonzentration reduziert wird. Unter Einwirkung äußerer Kräfte entspannt sich der Film, ohne zu brechen. Darüber hinaus bildet der Mörtel nach der Hydratisierung des Zements ein starres Skelett, in dem das Polymer die Funktion eines beweglichen Gelenks übernimmt, ähnlich dem menschlichen Körpergewebe. Die vom Polymer gebildete Membran kann mit Gelenken und Bändern verglichen werden und gewährleistet die Elastizität und Flexibilität des starren Skeletts.
Im polymermodifizierten Zementmörtelsystem ist der durchgehende Polymerfilm mit Zementleim und Sandpartikeln verwoben. Dadurch wird der gesamte Mörtel feiner und dichter und bildet gleichzeitig durch das Füllen von Kapillaren und Hohlräumen ein elastisches Netzwerk. Dadurch kann der Polymerfilm Druck und elastische Spannung effektiv übertragen. Er überbrückt Schwindrisse an der Polymer-Mörtel-Grenzfläche, schließt sie und verbessert die Dichtigkeit und Kohäsionsfestigkeit des Mörtels. Die hochflexiblen und hochelastischen Polymerbereiche verbessern die Flexibilität und Elastizität des Mörtels und verleihen dem starren Skelett Kohäsion und dynamisches Verhalten. Bei Einwirkung einer äußeren Kraft verzögert sich die Mikrorissausbreitung aufgrund der verbesserten Flexibilität und Elastizität bis zum Erreichen höherer Spannungen. Die verwobenen Polymerbereiche wirken zudem als Barriere gegen das Zusammenwachsen von Mikrorissen zu Durchbruchrissen. Das redispergierbare Polymerpulver verbessert somit die Bruchspannung und Bruchdehnung des Materials.
Veröffentlichungszeit: 10. März 2023